Habt ihr schon einmal am Webrahmen gewebt? Das macht so viel Spaß und ist so entspannend. Ich habe es in einem Workshop ausprobiert und meinen eigenen Schal gewebt und zum Schluss noch bestickt.
Workshop – Weben am Webrahmen mit JUULA designs
Nach langer Zeit habe ich die liebe Amy (einfallsreich) und Conny (Smilla Wohngefühl) wiedergesehen und wir haben als DIYhochdrei Team die liebe Jule in Hamburg besucht und durften in einem ihrer Workshops zusammen das Weben am Webrahmen lernen. Dabei sind drei wirklich superschöne Schals entstanden.
Seit 2014 ist Jule dem Weben verfallen und hat daraus 2020 ihre Marke JUULA design gegründet. Seitdem webt Jule fantastische Webstücke und gibt auch Workshops in denen man in kleinen Gruppen vom Untersetzer bis zum eigenen Schal weben kann.
Als wir ankamen, hatte Jule schon alles vorbereitet, so dass wir uns direkt an die Webrahmen setzen konnten. Die Farben der Wolle hatten wir vorher mit ihr besprochen, so dass jeder eine individuelle Kombination entstehen lassen konnte.
Ich habe mich für eine recht dunkle Version entschieden, von der ich dann beim Workshop garnicht mehr so überzeugt war. Aber am Ende war die Farbwahl doch genau richtig so, denn die Kombi ist so fein und zurückhaltend, dass ich den Schal zu wirklich allem tragen kann. Und durch die aufgestickten Blumen, die ich zum Schluss hinzugefügt habe, ist er zu einem Lieblingsstück geworden.
Amy und Conny haben sich für Farben im Grün und Rosétönen entschieden. Die sind auch superschön geworden und ihr könnt sie heute fertig bei den beiden bestaunen.
Es ist wirklich faszinierend wie Stück für Stück und Faden für Faden ein Stück gewebter Stoff entsteht. Und wie stolz man den fertigen Schal in den Händen hält ist einfach ein ganz besonderer Moment.
Zusammen mit Jule hat es riesig Spaß gemacht. Sie ist so entspannt und erklärt alles mit ganz viel Geduld. Und nach den ersten Runden geht dann alles fast wie von selbst. Zuhause habe ich dann noch die Enden des Schals verdreht und geknotet.
Und mit der Stickerei hat der Schal noch on Top eine so schöne Optik erhalten. Ich habe dafür das Buch von Judith Gummlich aus meinem Regal geholt und mir ein schönes Motiv ausgesucht. Weben und Sticken ist einfach eine wunderbare Liaison.
Also, wer Lust auf’s Weben bekommen hat, guckt einfach mal bei der lieben Jule vorbei und bucht sich ganz schnell einen passenden Webkurs. Hier geht’s zu JUULA design
Noch ein paar Fragen
Wer bist du und was machst du?
Mein Name ist Jule und ich bin leidenschaftliche Stoffliebhaberin – so sehr, dass ich meine eigenen. Stoffe webe und aus ihnen schöne und praktische Dinge nähe. Und weil es ein so schönes. Handwerk ist, gebe ich in meinen Workshops die Freude des Webens an euch weiter.
Seit wann machst du was du tust?
2014 fand ich meine Passion fürs Weben- meinen ersten Webrahmen baute ich mir noch aus Stöckern aus dem Wald zusammen, wenig später durften ihn größere und vor allem stabilere Modelle ersetzen. Meine Marke JUULA entstand dann 2020, seitdem kann man meine Produkte (aus meinen handgewebten oder erlesenen, gekauften Stoffen) erwerben und auf Social Media hinter die Kulissen meines Ateliers schauen. 2023 konzipierte ich die ersten Workshops, die heute ein wichtiger Teil von JUULA sind.
Wie bist du dazu gekommen
Ursprünglich war ich einfach fasziniert von der so simplen doch effektiven Technik des Webens. Zwei Fäden, die sich kreuzen und peut a peut eine textile Fläche ergeben. Eine Fläche, die man nach Lust und Laune gestalten kann – entweder ganz ebenmäßig als Stoffbahn oder frei und intuitiv zB als Wandbild. In meinem Modedesignstudium hatte ich immer das Bedürfnis, zu meinen Kollektionen gewebte oder anderweitig haptisch spannende Teile hinzuzufügen – auch wenn dies einen erheblichen Mehraufwand bedeutete. Die Oberflächenstruktur eines Stoffes war schon immer das spannendste für mich in der Textilwelt. Zu den Kursen bin ich folgendermaßen gekommen: Während ich auf einem Weihnachtsmarkt meine Begeisterung fürs Weben teilte und die Gäste auf einem Mini-Webstuhl das Handwerk selbst ausprobieren konnten, entstand die große Nachfrage nach Web-Workshops. Begeistert von der Idee machte ich mich gleich an die Umsetzung. Ich wollte den Leuten eine schöne Auswahl an Techniken geben – so kann man bei mir lernen, kunstvoll einen Wandbehang zu gestalten, in kurzer Zeit einen praktischen Untersetzer in Fischgratmuster zu weben oder einen hochwertigen Wollschal herzustellen.
Was sind deine Lieblingsmotive oder Lieblingstechniken?
Mein Weberei-Ursprung liegt beim Wandteppich weben, also das freie und kreative Gestalten am Webrahmen oder Webstuhl mit verschiedenen Materialien und Mustern. Aus den größeren Stücken dieses Stoffes stelle ich gerne Taschen her, weil er so schön fest gewebt und gleichzeitig ganz weich anzufassen ist. Mit der Zeit habe ich auch eine große Liebe für das Weben von Alltagsobjekten entwickelt – wie zB das Weben von Schals, die man sich nach der Fertigstellung am Webrahmen direkt um die Schultern legen und genießen kann.
Welche Materialien/ Stifte/Farben nutzt du am liebsten und warum gerade diese
Alles, was natürlich ist, kommt mir auf den Webstuhl. Baumwolle, vorrangig bio oder recycled, Wolle, so viel es geht mit Ökotex-Siegel und mulesingfrei sowie ab und zu Leinen und Bambusgarne.Farblich bewege ich mich zwischen erdig-natürlich und pastellig-romatisch. Meine Lieblingsfarbe seit eh und je ist Altrosa 🙂
Wer oder was inspiriert dich?
Auf der ganzen Welt wird gewebt, und jedes Land hat seine eigenen Stile. Jedes Mal, wenn ich gewebte Textilien sehe, entsteht in mir diese Freude der Inspiration, ein regelrechtes Bauchkribbeln. Inspiration kann auch ein Gang durch die ins Abendlicht getränkte Natur sein, Reisen in andere Länder, schön eingerichtete Räume, der Besuch von Stoffläden.
Wie sieht für Dich ein perfekter Arbeitstag aus?
Am liebsten habe ich die Tage, an denen ich einen Workshop gebe, denn da komme ich in den Austausch und teile die Freude mit allen Teilnehmenden. Das ist immer eine total schöne Sache und hinterlässt ein warmes, wohliges Gefühl bei Allen. Ansonsten freue ich mich sehr, wenn ich Zeit habe, einfach nur zu weben und dem Stoff beim Entstehen zuzusehen. Jeder Tag im Atelier ist tatsächlich unterschiedlich, doch im Gegensatz zu den ersten paar Jahren haben ich mittlerweile recht regelmäßige Arbeitszeiten etabliert – so beginnt mein Arbeitstag meistens 10 Uhr und endet 18 Uhr, mit einer Mittags- und Kaffeepause zwischendrin.
Was gibst Du Teilnehmern Deiner Kurse und Veranstaltungen mit auf den Weg, die sich für zu unkreativ oder unbegabt halten?
Weben ist für Alle! Egal, was man tut, das Ergebnis ist immer faszinierend und schön, meiner Erfahrung nach. Der Fokus liegt hier definitiv auf dem Prozess, dem Arbeiten mit den Händen, der meditativen Wiederholungen und der daraus entstehenden Entspannung. Und wenn man sich doch mal uninspiriert fühlen sollte, stehe ich mit Rat und Tat zu Seite und zusammen bringen wir den Flow zurück- ganz sicher 🙂
Was liebst du an deinem Job?
Ich liebe an meinem Job besonders, dass ich tagtäglich mit Textilien, mit Stoff arbeite. Das schönste Material und unendliche Möglichkeiten, damit Schönes herzustellen- meine Kreativität fühlt sich hier zuhause!
Danke dir liebe Jule, dass wir dich besuchen durften. Es war ein ganz wundervoller Tag!
Ach Evi,
das war ein toller Tag mit Euch und Dein Schal ist wunderschön geworden! Mag auch die Stickerei sehr.
Liebe Grüße
Conny
Deine Stickerei ist zauberhaft liebe Evi, auch wenn der Schal eigentlich nichts mehr brauchte, er ist einfach meeeegaschön geworden! 🙋♀️🫶
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